GET SHIT DONE #06 – ganz einfach 3l trinken pro Tag

GET SHIT DONE #06 – ganz einfach 3l trinken pro Tag

GET SHIT DONE: Ganz einfach 3l Wasser am Tag trinken. Ein Selbstversuch von minimalistmuss.com

3 Liter Wasser pro Tag

Na? Bekommst Du das hin?

OK, ernsthaft: wie schwer kann es sein?
Wir haben den einfachsten Zugang, zu bestem Wasser und irgendwie bekommen wir es doch nicht hin.
Ewig kursierte die Richtlinie, dass man 1,5 – 2l Flüssigkeit zu sich nehmen sollte. Kaffee, Limo, Cola und Energydrinks zählen nicht. Am besten sollte es Wasser sein. Und von irgendwo her kam dann letztes Jahr plötzlich der „Trend“ das, wenn man wirklich was für seine Gesundheit tun will, man doch 3l pro Tag trinken sollte.

Zuerst klang das total überzogen: „Wie jetzt? Jahrelang waren 1,5l OK und jetzt soll man plötzlich verdoppeln? Pah!“

Ja und nein. Verdoppeln sollte man, aber so plötzlich kommt die Info dann doch nicht. 1,5l sind das absolute Minimum das man zu sich nehmen sollte. Das Nötigste von Nötigsten – und ich kenne eine Menge Menschen für die selbst das viel ist.

Vorteile hat das viele Trinken viele. Es soll bei folgendem helfen:

  • Gewichtsabnahme
  • persönlichem Energiehaushalt
  • Kopfschmerzen
  • besserem Hautbild
  • dem Darm und seiner Flora
  • Nierengesundheit
  • und beim Sport

So richtig habe ich all das erst nach der Geburt meiner Kinder gespürt. Mutter Natur ist toll – zumindest solange man stillt. Wenn man das Kind anlegt, hat man von der einen auf die andere Sekunde Durst. So Sahara-ich-hab-seit-Tagen-nichts-getrunken-Durst.
Aber danach?
Alte Gewohnheiten schlichen sich ein und litt wieder öfter an Kopfschmerzen, war ständig müde – müder als ich sein sollte und mir war öfter flau im Magen.
Ich bin kein Wissenschaftler, aber wenn sie nur ein Parameter an der Situation geändert hat, dann wird diese Veränderung wohl darauf zurück zu führen sein. Der Entschluss lautete also:

Wieder mehr Wasser trinken.

Und ich habe so einiges versucht um Gewohn- und Faulheit ein Schnippchen zu schlagen. Einfach mehr trinken, das ging offensichtlich nicht. Egal wie sehr ich es mir auch vornahm – so einfach ist es nicht. Ein „System“ musste her.

Blogpost: Mehr Wasser trinken - mit Hilfe einer App? by minimalistmuss.com

Versuch 1: die App

Es gibt für alles Apps. Also lud ich mir eine runter, gab meine Daten ein und die App klingelte alle Nase lang und erinnerte mich daran zu trinken. Das ging super – bis Tag 3 anbrach. Mit der App ist es wie mir dem Snoozeknopf am Wecker. Man lernt die App zu ignorieren und auf „Snooze“ zu klicken und das Ganze ist dahin.

Blogpost: Mehr Wasser trinken - mit Hilfe eines Timers? by minimalistmuss.comVersuch 2: die Eieruhr

Das Problem der App war, dass sie gleich neben mir lag und es einfacher war einen Knopf zu drücken als aufzustehen und sich was zu trinken zu holen. Und so kam mir die Idee den Timer am Oven zu stellen. Wenn der Oven klingelte, musste ich aufstehen, in die Küche gehen und das Ding ausschalten, bzw. gleich wieder stellen. Und da das Spülbecken gleich daneben ist habe ich mir gleich ein Glas Wasser reingezwitschert.
Ging auch super – ging aber dem Mann nach ein paar Tagen so schrecklich auf die Nerven… Schlechte Stimmung verbreiten ist natürlich kontraproduktiv.

Blogpost: Mehr Wasser trinken - mit Hilfe der richtigen Flasche? by minimalistmuss.comVersuch 3: eine Flasche Wasser

Während der Stillzeit hatte ich IMMER eine Flasche Wasser dabei. Kind auf dem einen Arm – Wasserflasche in der anderen Hand. Sogar wenn ich nur von einem ins nächste Zimmer ging: ich nahm die Flasche mit.
Das sollte also wieder gehen.
Ich kaufte mir eine 1,5l Flasche und alles was ich tun musste war die zu leeren und nur ein zweites Mal wieder auffüllen. 2×1,5=3, richtig?
Richtig.
Ich habe mit sogar Striche mit Uhrzeiten draufgemalt. Bis 11h musste sie soweit leer sein, um 13h soweit etc.
Das ging viel länger gut als die anderen Versuche, aber auch da schlich sich mit der Zeit der Schweinehund ein. Wenn die Flasche leer war, war sie leer und oft vergaß ich sie wieder zu füllen. Die 1,5l am Tag hatte ich also immer drin, aber von 3l war ich oft immernoch weit weg.
Alsooooo……..

Blogpost: Mehr Wasser trinken - mit Hilfe von zwei Flaschen? by minimalistmuss.comVersuch 4: zwei Flaschen Wasser

Noch eine 1,5l Flasche musste her. Beide wurden morgens gefüllt. Eine wurde immer überallhin mitgeschleppt, die andere an einem zentralen Verkehrsknotenpunkt im Haus geparkt. War die eine leer, wurde die zweite einfach im Vorbeigehen eingetauscht. Striche gabs keine mehr. Am Ende des Tages mussten einfach beide leer sein. Basta!
Das ging knallergut.
Ausser an den Tagen an denen ich viel unterwegs war. Ich mein, 2 Zwerge, 1 gigantische Wickeltasche mit Kram für alle Eventualitäten, 1 Kinderwagen und manchmal noch ein Laufrad dabei… da trage ich nicht 3l Wasser noch mit mir rum.
Und so hatte dann Versuch 4 das gleiche Problem wie Versuch 3 – ich war wieder nur bei einer Flasche.

Und hier hatte ich mich dann schon fast damit abgefunden das ich wohl nie regelmäßig meine 3l vollbekomme. Verdammt! Aber naja!

Aber als Designer wurmt mich sowas ja.

Auch Systemabläufe kann man gut designen

und somit Probleme lösen. Es ist vielleicht also nicht eine Frage des WIE (Wie nehme ich mein Wasser zu mir?), sondern eine Frage des WANN – wann werde ich es wohl am wenigsten vergessen?

Blogpost: Mehr Wasser trinken - mit Hilfe vom richtigen Timing? by minimalistmuss.com

Versuch 5: das richtige Timing

Trinken muss zu einer Gewohnheit werden. Einer Handlung über die man gar nicht mehr nachdenkt – zumindest in meinem Fall. Und es muss geschehen wenn nichts dazwischen kommen kann. Und die einzigen Minuten in denen ich komplett unbewacht bin, als Mutter… sind auf der Toilette.
Im Bad und im WC stehen jetzt neben dem Becken je ein Glas. Ich beginne den Tag mit 2Gläsern Wasser, noch bevor ich mir die Zähne putze, oder in den Spiegel schaue. Das soll besonders gut für den Darm sein, habe ich gelesen. Und diese 2Gläser läuten dann auch den guten Start in meinen flüssigkeitsreichen Tag. Wer viel trinkt, pinkelt auch.. ähm… mehr. Ich gebe zu, am Anfang hat man geringe Blasenkapazitäten, aber auch das lässt sich trainieren 😉

Pinkeln, Hände waschen, 1 Glas Wasser trinken.

lautet mein neues Mantra. Und es klappt – FANTASTISCH!!!
Eine der beiden 1,5l Flaschen fülle ich mir immer noch morgens einmal auf und das ist mein ständiger Begleiter. Diese Flasche muss abends leer sein und dazu kommen dann noch die Gläser der Pinkelroutine. Wasser lassen – Wasser nachfüllen. Und plötzlich sind 3l pro Tag ein Klacks.

Das mag vielleicht nicht für alle funktionieren, ist aber sehr probierenswert und klappt auch unterwegs. Denn die Sache ist doch die: Das Leitungswasser in Europa ist Trinkwasser, besser kontrolliert als Sprudel. Und abgefülltes Flaschenwasser ist eigentlich die größte Geldmache und Umweltverschmutzung, weil komplett unnötig.
Man kann also problemlos auch auf der Arbeit, den Bekannten oder im Restaurant das Leitungswasser trinken. Und es ist so einfach:

Pinkeln, Hände waschen, 1 Glas Wasser trinken.

 

13 Comments
  • 19. Februar 2016

    Das ist ja mal eine interessante Idee. App und Flasche mitnehmen hat bei mir bisher auch nicht so gut funktioniert. ?

  • 19. Februar 2016

    Das werde ich ausprobieren, danke für den Tip.
    Wenn ich am Tag auf 1/2 Liter Flüssigkeit komme, dann ist das viel.

    Gruß Babsi

  • 21. Februar 2016

    Hallo Nic,

    danke für den Interessanten Beitrag!! Ich kenne das Problem und habe auch schon sämtliche Methoden probiert… die Snooze-Taste der Trink-App kommt mir besonders bekannt vor (wie die „Aufsteh-Erinnerung der Apple Watch…;-) ). Ich werde es mal mit deiner neuen Methode versuchen… kannst du schon positive Effekte feststellen? (Energie, Haubild etc.?)

    Noch ein kleiner Tipp: Ich habe mich vor kurzem ausführlich mit dem Thema Wasser beschäftigt.. Wenn du Leitungswasser trinkst (was ich def. für empfehlenswert halte) solltest du einmalig prüfen, ob eure Hausleitungen und Armaturen o.k. sind (Blei, Nickel…), den Perlator (das Ding vorne am Wasserhahn) regelmäßig reinigen (-> Bakterien) und das Wasser vor dem Trinken eine Zeit lang laufen lassen. Noch mehr Info´s findest du hier: http://www.moms-blog.de/leitungswasser-gesund-gefahren/

    Liebe Grüße,
    Patricia

      • 23. Februar 2016

        Das hört sich gut an! Ich teste dein System 5 jetzt seit 2 Tage und bin schon gespannt wie lange ich durchhalte 😉

        Liebe Grüße,
        Patricia

  • 21. Februar 2016

    Ich trinke auch zu wenig. Obwohl ich mir dessen bewusst bin, habe ich das Problem nie in den Griff gekriegt. Dein Vorgehen (und auch Scheitern) macht mir Mut, diesen Weg zu probieren bzw. ggf. einen für mich funktionierenden zu suchen. Der Ansatz ist genial und wenn ich die 2l täglich schaffen würde, wäre ich schon stolz und glücklich. Dake für die Anregung!

  • 24. Februar 2016

    Schöner Post. Ich muss mit Stent im Gehirn und nach Schlaganfall 3 l pro Tag trinken, fällt mir immer noch schwer. App hat nicht funktioniert, ich gehe nie ohne Flasche aus dem Haus. Zuhause fülle ich von Filter in Karaffe um, so habe ich eher ein Auge drauf. Danke für die Anregungen…!

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